Mein rebellischer Highlander by Lynsay Sands

Mein rebellischer Highlander by Lynsay Sands

Autor:Lynsay Sands [Sands, Lynsay]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: Bastei Lübbe AG, Köln
veröffentlicht: 2015-03-31T23:00:00+00:00


11

Joan drehte sich schläfrig auf den Rücken und öffnete abrupt die Augen, als sie von ihrer Pritsche auf den kalten, harten Holzboden rutschte. Einen Moment lang fehlte ihr jedes Gefühl dafür, wo sie sich befand. Über sich sah sie weder das strohgedeckte Dach der Hütte, in der sie aufgewachsen war, noch das Laubdach, unter dem sie mit Cam während ihrer Reise geschlafen hatte.

Sie setzte sich auf, sah sich im Zimmer um und lächelte entspannt. Sie war in Cams Zimmer auf Sinclair Castle. Sie hatte sich lieber auf eine Pritsche auf dem Boden gelegt, statt mit ihrer Tante und ihren Kusinen in einem Bett zu schlafen.

Alle drei hatten Einwände erhoben, als Joan eine Dienerin um eine Pritsche gebeten hatte, und schienen entsetzt darüber, dass sie so etwas auch nur in Erwägung zog. Sie hatte ihnen jedoch versichert, dass sie ohnehin lieber auf einer Pritsche schlief. Es war immerhin das, woran sie gewöhnt war. Abgesehen davon war das Bett zwar groß, aber für sie alle vier würde es dann doch ziemlich eng sein. Vermutlich hatten Annabel und ihre Töchter am Ende deswegen dann auch nachgegeben, denn schon zu dritt konnten sie sich kaum rühren.

Joan schob die Felle von sich, die sie in der Nacht gewärmt hatten, und stand rasch auf. Als sie einen Blick zum Bett warf, stellte sie fest, dass es leer war. Ihre Tante und ihre Kusinen waren also schon aufgestanden. Sie wunderte sich, warum man sie nicht geweckt hatte, aber gleichzeitig war sie auch dankbar dafür. Es war immerhin spät gewesen, als Cam sie in der Nacht in das Zimmer zurückgebracht hatte. Bei der Erinnerung umspielte ein Lächeln ihre Lippen.

Ihr erster Tag auf Sinclair war gut verlaufen. Die Begegnung mit seiner Familie war nicht so schlimmn gewesen, wie sie befürchtet hatte. Zumindest war niemand entsetzt gewesen und hatte sie hinausgeworfen. Das war gut, ganz besonders, wenn man bedachte, was ihre leibliche Mutter getan hatte. Joan dachte an das Gespräch, das sie mit ihrer Tante geführt hatte, nachdem Lady Sinclair das Zimmer verlassen hatte. Als ihre Kusinen sich zum Schlafen hingelegt hatten, war sie zu Annabel an den kalten Kamin getreten und hatte sie gebeten, ihr etwas über ihre Mutter zu erzählen. Ihre Tante hatte ihre Worte wohlbedacht gewählt, doch Joan hatte herausgehört, dass ihre Mutter eine neidische Kuh gewesen war, die versucht hatte, ihren Schwager und ihre Schwester zu berauben und diese zudem zu entführen – mit der Absicht, sie zu töten.

Oh, Annabel war fest davon überzeugt, dass ihre Schwester diese Tat letztlich doch nicht begangen hätte. Joan dagegen war sich ziemlich sicher, dass Kate es sehr wohl getan hätte. Ihre leibliche Mutter musste eine schreckliche Frau gewesen sein, weshalb sie umso dankbarer dafür war, von Maggie Chartres aufgezogen worden zu sein. Sie wünschte nur, sie könnte ihr das sagen. Es gab so vieles, über das sie gern mit Maggie gesprochen hätte, aber das war natürlich unmöglich.

Seufzend fuhr Joan sich mit den Fingern durch die Haare, um sie ein bisschen zu kämmen, dann strich sie mit ein paar raschen Handbewegen die gröbsten Falten aus ihren Röcken.



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